MONO BENE
Internationales Monodramenfestival
Mednarodni festival monodrame
Festival internazionale dei monologhi
17.–21.10.2017
Kärnten / Koroška / Friuli
Produktionen
produkcije
produzioni
Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen
nach Motiven von Nikolaj Gogol und Heinz Strunk
Schauspiel ... Zoë Dobrileit
Regie ... Marika Rockstroh
Kostüm ... Frederike Marsha Coors
Bühne ... Yeonju Seo
eine Produktion von DOBSTROH (Düsseldorf)
In «Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen» erfährt der Protagonist Poprischtschin das Leben als fortwährende Kränkung. Auf seiner Irrfahrt muss er feststellen, dass seine Phantasmen größer sind als er selbst. Durch die Egozentrik von Heinz Strunks «Intimschatulle» ergibt sich die Gelegenheit, den desillusionierten, heruntergekommenen Antihelden zu zeigen, der dennoch alles Streben des Individuums in sich trägt. Da sein Narzissmus fremdbestimmt ist, ist Poprischtschins Scheitern ein so Absolutes, dass er und seine Richter ihm keine Möglichkeit gewähren, es zu relativieren.
Zoë Dobrileit entdeckte 2004 ihre Liebe zum Theater, spielte auf verschiedenen Bühnen Düsseldorfs und wirkte als Darstellerin beim Film. Sie nahm Schauspielunterricht bei Wladimir Matuchin. Als Gründungsmitglied von DOBSTROH sammelt sie nun auch Erfahrung in der Realisation von Theaterproduktionen.
DOBSTROH
Marika Rockstroh begann im Jahr 2005 selbstgeschriebene Stücke zu inszenieren. Sie studierte 2009-2013 Theater und Filmregie an der Athanor Akademie für darstellende Kunst. Spielstätten, in denen zuletzt Regiearbeiten von Marika Rockstroh zu sehen waren, sind das Cabaret des Grauens in Burghausen und das Theater am Schlachthof Neuss.
Der Bürger
eine Collage aus dem Gesamtwerk von Robert Walser
Idee, Collage, Schauspiel ... Halvor Boller
Regie ... Klaus-Dieter Köhler
eine Produktion des Kartenhausensemble (Strinz-Margarethä)
Die Kleinigkeiten der inneren Augenblicke bleiben oft im Gedanken stecken, obwohl sie unsere Persönlichkeit ausmachen. Ein Balanceakt zwischen Spiel, Verbissenheit, Witz, Traum und Realität.
Der Mangel an Selbstbewusstsein ruft die Angst vor Unordnung hervor, doch die äußere Ordnung scheint die innere nicht herstellen zu können. Der Bürger bleibt in den Widersprüchen gefangen. Und selbst wenn er erkennt, verharrt er in Tatenlosigkeit. Der Mut zu Grenzüberschreitungen fehlt ihm. Er scheint die vorgesetzten Grenzen zu akzeptieren.
Kafkaartig bleibt die Figur im Prozess stecken und schafft nicht die Verwandlung, die Widerstände zu durchbrechen.
Halvor Boller spielte an vielen Stadttheatern (Freiburg, Münster, Bielefeld, Frankfurt usw.). Seit 2008 konzipiert und spielt er eigene Stücke im Kartenhausensemble. 2016 wurde er mit einem Kultursonderpreis für zwei Produktionen mit Flüchtlingen ausgezeichnet.
Klaus-Dieter Köhler begann seine Regielaufbahn in den 80er Jahren in Dortmund und Münster, arbeitete dann frei, bevor er zunächst 1992 als Dramaturg nach Regensburg ging und dann 1995 als Chefdramaturg und später Oberspielleiter fest nach Trier ging. Seit 2004 arbeitet er wieder frei und gründete 2008 mit Halvor Boller das Kartenhausensemble.
Kartenhausensemble
ich erkläre mich
von Sara und Florian Zambrano
Text & Schauspiel ... Sara Zambrano
Text & Regie ... Florian Zambrano
eine Produktion von teatro zumbayllu (Karnburg/Krnski grad)
Sara Zambrano versucht in dieser Inszenierung das Thema des Fremdseins zu erfassen. Welche Konstellationen des Fremdseins entstehen, wenn die Heimat ein sich wandelnder Raum ist, vielleicht ein geheimer Ort. Fremdsein in der bewussten Marginalisierung durch die Wahl des Berufes der Schauspielerin im experimentellen Theater. Wie begegnet man dem Gefühl der Fremdheit im eigenen Land?
Consuelo Zeppelin ist fasziniert davon unwirtliche Orte zu entdecken. Motiviert ein neues Abenteuer zu erleben, findet sie sich in einer Stadt wieder, in welcher sie sich unbewusst in einen ihrer Bewohner verwandelt. In einem verzweifelten Versuch ihre Reise wieder aufzunehmen, gelingt es ihr dieser mysteriösen Stadt zu entkommen, in dem sie an einen unbewohnten Ort flüchtet, an dem sie eine kuriose Begegnung erfährt.
Sara Lorena Zambrano Moreno. Geboren 1983 in Quito, Ecuador. Abschluss der Schauspielausbildung an der Academia Superior de Artes Escénicas de Bogotá in Kolumbien. Engagement in der ecuadorianischen Theatergruppe Contraelviento Teatro. Einladungen zu internationalen Festivals in Argentinien, Perú, Kolumbien, Cuba, Dänemark und Österreich.
Florian Zambrano Moreno. Geboren 1985 in St. Veit an der Glan/Šentvid ob Glini. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Romanistik in Wien.
teatro zumbayllu
Von der Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat
von Martin Dueller nach Henry David Thoreau
Schauspiel ... Gernot Piff
Regie ... Martin Dueller
Sounds, Technik ... Andreas Thaler
eine Produktion von theater a.c.m.e,- (Villach/Beljak)
Henry David Thoreaus 1849 erstmals veröffentlichter Essay «Civil Disobedience» richtet sich einerseits gegen die Versklavung von Menschen allgemein, aber auch gegen «den Staat», der seine Bürger:innen in die Pflicht nimmt und knechtet, andererseits – und viel wichtiger – ist es ein Plädoyer für aktive Bürgerschaft. Es geht ihm darum, dass man sich nicht bloß den Gesetzen zu beugen hat, sondern auch die Pflicht gewissenhaft zu handeln, auch wenn dies den Bruch von Gesetzen bedingen sollte.
Gernot Piff. Geboren 1974 in Villach/Beljak. Nach einer Ausbildung zum metallverarbeitenden Facharbeiter seit 1993 Darsteller im Theater- und Filmbereich. Unter anderem im Innsbrucker Kellertheater, SNG Drama Ljubljana, Windkanal Wien, klagenfurter ensemble, Rabenhoftheater Wien, Theater Leopoldstadt, dietheater – Künstlerhaus Wien, Stadttheater Klagenfurt, ...
Martin Dueller. Geboren 1982 und aufgewachsen in Villach/Beljak. Studium der Publizistik, Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Wien. Ab 2004 & 2005 im Programm «TheaterSchreiben» am Burgtheater. Seit Herbst 2007 Dramaturg der neuebuehnevillach. Regie- und Textarbeiten für a.c.m.e,-, neuebuehnevillach und die Hamburger Kammerspiele – «Am Schneidetisch», «Guggile», «überleben als text», «draußen ist feindlich», ...
theater a.c.m.e,-
Samohranilec
Der Alleinerzieher
von Rok Vilčnik
Igra/Schauspiel ... Renato Jenček
Besedilo, režija/Text, Regie ... Rok Vilčnik
Scena/Bühnenbild ... Neva Vrba
Tehnični vodja/Technische Leitung ... Dušan Žnidar
Seine Geschichte könnte die Geschichte einer jeden Mutter sein.
Der Bestatter Samo Hranilec versucht nach seiner Scheidung, das Leben für sich und seine beiden schulpflichtigen Kinder neu zu ordnen, was ihm trotz zahlreicher Schwierigkeiten mehr oder weniger gut gelingt.
Eines Tages erfährt er jedoch am Sozialamt, dass seine Ex-Frau aufgrund nicht bezahlter Alimente für ihre Kinder ins Gefängnis wandern könnte. – Das bringt ihn in ein großes Dilemma: Möchte er eine bessere Zukunft für seine beiden Kinder, oder aber eine schlechtere für ihre Mutter, die er immer noch gern hat? Wie kann ein guter Mensch schlecht entscheiden?
Njegova zgodba je lahko zgodba prav vsake matere.
Pogrebnik Samo Hranilec si skuša po ločitvi znova urediti življenje, zase in za svoja dva šoloobvezna otroka.
Čeprav se otepa različnih težav, mu to nekako uspeva. Nekega dne pa na socialnem izve, da gre lahko njegova bivša v zapor zaradi neporavnanih obveznosti do njunih otrok.
Tedaj se v njegovem srcu sproži velika dilema: Ali boljša prihodnost njegovih dveh otrok ali pa slabša prihodnost njune mame, ki jo ima še vedno rad. Kako naj se dober človek slabo odloči?
Renato Jenček. Theaterschauspieler am SLG Celje, *1963, Kranj. Preise: 2011 – Theaterpreis der Tageszeitung Večer; 2011 – Sever-Preis; 2008 – Schauspieler des Jahres am 11. Festival des slowenischen Films; 2008 – Silbernes Ehrenzeichen der Stadt Celje; 2000 – Preis des Verbandes slowenischer Theaterkünstler (ZDUS); 1993 – Prešeren-Preis für Studierende.
Renato Jenček. Dramski igralec, prvak SLG Celje, *1963, Kranj. Nagrade: 2011 – Večerova nagrada; 2011 – Severjeva nagrada; 2008 – Stopov igralec leta na 11. festivalu slovenskega filma za vlogo Očeta v filmu «Lajf»; 2008 – Srebrni grb mesta Celje za igralske dosežke v preteklih sezonah; 2000 – Nagrada ZDUS za vlogi Richarda Richa («Človek za vse čase») in Pierrota («Don Juan ali Kamnita gostija»); 1993 – študentska Prešernova nagrada za vlogo v predstavi «Namišljeni bolnik».
Rok Vilčnik. Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Regisseur, Szenarist, Dramaturg und Kostümbildner, *1968, Maribor. Für seine Arbeit erhielt er bereits 33 Auszeichnungen und Preise, darunter der Grum-Preis (2000, 2008, 2016), der vom SLG Celje vergebene Komödienpreis Žlahtno komedijsko pero (2004) und die Glazer-Urkunde der Stadt Maribor (2014).
Rok Vilčnik. Slovenski pisatelj, pesnik, dramatik, režiser, scenarist, dramaturg in kostumograf, *1968, Maribor. Za svoje delo je dobil 33 priznanj in nagrad, med temi Grumovo nagrado (2000, 2008 in 2016), Žlahtno komedijsko pero (2004) in Glazerjevo listino (2014).
Foto © Greta Jenček
Tutto torna
Alles kehrt wieder
von Lara Panizzi
Testo, regia, recitazione/Text, Regie, Schauspiel ... Lara Panizzi
Consulenza/Beratung ... Francesca Romana Miceli Picardi
una produzione della compagnia/eine Produktion von Ovatta Armata (Roma)
Ich habe einen Wendepunkt gewählt um ein Leben zu erzählen. Ich habe den Prozess einer Ablösung gewählt um auf einem Körper ohne Haut die Bewegung der Muskeln sichtbar zu machen. Ich habe eine als Prostituierte maskierte Colombine gewählt, die gegen einen Spiegel wettert.
Ich habe beschlossen von Frauen zu erzählen. Und zwar von jenen, die während sie aufstehen, schon mit dem Hund draußen waren. Von jenen die, während sie sich schminken, schon unterwegs sind, um sich an sich selbst zu erinnern. Von jenen, die während sie einen schnellen Espresso in der Bar im Stehen trinken, schon an die Aufgaben von morgen denken, weil der heutige Tag schon gelaufen ist. Von jenen, die ich gut kenne und die ich liebe. Einfache und ehrliche Frauen, wie immer man/frau sie auch nennen mag, wie ein Spiegel, wie etwas Abgelöstes, wie das Leben.
Una donna sola è un monologo comico tutto incentrato sulla vita di una donna rinchiusa in casa dal marito, in compagnia di un glio che dorme sempre, un cognato «toccaccione», un guardone che la spia dal palazzo di fronte e un misterioso personaggio che telefona a più riprese, portando ulteriore scompiglio in questo, già frenetico, scorcio di «vita quotidiana». La donna protagonista si racconta al pubblico parlando con una nuova dirimpettaia e, man mano che il tempo scorre, le vicissitudini «catastro che» della povera «prigioniera» si incateneranno l'una con l'altra, creando un «delirio» comico.
Lara Panizzi: «Ich habe einfach aus Spaß begonnen, dann haben mir E. Gallot Lavallée, I. Baciocchi, F. S. Flores, Y. Lebreton, M. Monetta, J. J. Lemetre und andere große Meister bewusst gemacht, dass ich eigentlich nichts weiß. Ich arbeite mit verschiedenen Gruppen zusammen, die Immigration und soziale Fragen thematisieren. Meine Kompanie Ovatta Armata tourt durch ganz Italien und Europa und organisiert auch das Festival Urgenze. Unser Theater ist gesellschaftskritisches Frauentheater – vom Text über die Technik bis zur Organisation – und immer in Richtung Wahrheit unterwegs.»
Lara Panizzi: «Ho cominciato per gioco poi E. Gallot Lavallée, I. Baciocchi, F. Satta Flores, Yves Lebreton, M. Monetta, Jean Jacques Lemetre e molti altri Maestri mi hanno resa cosciente di non sapere nulla. Collaboro da anni con diverse compagnie e associazioni che si occupano di immigrazione e sociale.
Con la mia compagnia Ovatta Armata abbiamo diversi spettacoli in giro per tutta Italia e in Europa. Ci occupiamo anche di un festival teatrale Urgenze. Il nostro è un teatro sociale e femminile, infatti siamo tutte donne dalla scrittura, alla tecnica fino alla gestione e siamo sempre in viaggio verso la verità.»
Foto © Lilia Chini
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